Monday, August 3, 2020 - 13:37German

Schuhindustrie

Spannende Einblicke in die Schuhindustrie erlauben die erstmalig in das Kompendium aufgenommenen Produktionsstatistiken für verschiedene Bundesländer. Standorte der deutschen Schuhindustrie befinden sich in der gesamten Bundesrepublik. Produktionsschwerpunkte sind Bayern, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Damenschuhe stehen im Fokus von Rheinland-Pfalz: zwei Drittel aller in 2019 in Deutschland produzierten Damenstraßenschuhe mit Lederoberteil stammen aus Rheinland-Pfalz. Drei Viertel aller in 2019 in Deutschland produzierten Sicherheitsschuhe mit Lederoberteil wurden in Nordrhein-Westfalen hergestellt.

Positive Impulse im Außenhandel: der Zuwachs hat sich auch in 2019 fortgesetzt. In 2019 wurden 736,1 Millionen Paar Schuhe in Deutschland importiert. Das entspricht gegenüber 2018 einem Anstieg von 3,4 Prozent. Während in 2018 noch 309,3 Millionen Paar Schuhe aus Deutschland ausgeführt worden sind, wurden in 2019 341,5 Millionen Paar aus Deutschland exportiert. Der gestiegene Außenhandel wirkt sich auch auf die Inlandsverfügungsmenge aus. Diese verbleibt wie in den Vorjahren auf hohem Niveau mit fast 450 Millionen Paar Schuhen. Die Inlandsverfügungsmenge betrug in 2019 442,6 Millionen Paar Schuhe.

 

Lederwarenindustrie

Die deutsche Lederwaren- und Kofferindustrie ist eine KMU-Branche, deren Schwerpunkt in Hessen und Bayern liegt. Die Reiselust der Deutschen beeinflusst auch die Produktion in der Lederwaren- und Kofferindustrie. In 2019 wurden Rucksäcke, Reise- und Sporttaschen im Wert von 69,3 Millionen Euro in Deutschland produziert. Dies entspricht einem Anstieg von 12,2 Prozent gegenüber 2018.

Import und Export verzeichnen Zuwächse. Von 2018 zu 2019 sind die Importe von Lederwaren und Koffern um 6,3 Prozent von 3,5 auf 3,7 Milliarden Euro gestiegen. Wurden in 2018 Lederwaren und Koffer im Wert von 2,0 Milliarden Euro aus Deutschland exportiert, ist dieser Wert in 2019 um 4,2 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro gestiegen. Von großer Bedeutung ist der Export von hochwertigen Handtaschen. Gegenüber 2018 ist in 2019 der Exportwert von Lederhandtaschen um 1,3 Prozent gestiegen.

 

Ausblick

Die deutsche Schuh- und Lederwarenindustrie ist massiv von der Corona-Pandemie betroffen. Für den Umsatz der Schuh- und Lederwarenindustrie ist der stationäre Fachhandel in den Innenstädten von größter Bedeutung. Aufgrund der Schließungen von stationären Verkaufsstellen wurden sowohl Fachhandel als auch Industrie in eine Schockstarre versetzt. Die dramatische Situation im stationären Einzelhandel wird sich auch zukünftig auch die Hersteller auswirken. In den kommenden zwölf Monaten sind erhebliche Umsatzeinbußen bei Schuh- und Lederwarenherstellern zu erwarten. Aus diesem Grund fordert der HDS/L ein Belastungsmoratorium bei Gesetzesvorhaben, Regulierungen, Steuern und Abgaben. Notwendig sind auch zielgerichtete Unterstützungsmaßnahmen für den stationären Fachhandel und die Innenstädte, die eine rasche Erholung des Fachhandels ermöglichen.

 

Pressemitteilung

HDS/L

Berlin, 30. Juli 2020